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Der Experte rät

"Was Sie über das Thema Lüften Wissen sollten."
 
 
 

Alles rund um das Thema Lüften

Die Wohnqualität im Haus wird wesentlich durch eine gesunde Luft beeinflusst. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und im § 6 Abs. 2 EnEV (Energiesparverordnung, Stand 2016) festgelegt, das neu errichtete Gebäude so zu bauen sind, dass der erforderliche Mindestluftwechsel, der für die Gesundheit und Beheizung nötig ist, sichergestellt ist.

Demnach muss bereits während der Bauplanung eine ausreichende Belüftung von Neubauten und modernisierten Gebäuden sichergestellt sein. Dies geschieht nicht ohne Grund. Damit der Energieverbrauch sinkt, werden heutige Wohnhäuser viel stärker isoliert. Dadurch wiederum kommt es zwangsläufig zu einer unzureichenden Belüftung. Eine erhöhte Raumfeuchtigkeit und zu geringe Sauerstoffmengen in den Räumen sind die Folge. Das feuchte Raumklima ist ideal für die Schimmelpilzbildung. Aus dem Schimmelwachstum ergeben sich gesundheitliche Gefahren.

Ein dezentrales Lüftungssystem bietet Schutz vor diesen Gefahren. Es sorgt in jedem Zuhause für eine gesunde Luft. Das Lüftungssystem wird vollkommen unauffällig in der Wand verbaut. Die Installation erfordert keinerlei zusätzliche Leitungen oder Kanäle. Dadurch ist eine Nachrüstung unkompliziert und aufwandsfrei. Das dezentrale Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung führt zu einer hohen Wohnqualität.

Was bedeutet ein angenehmes Raumklima für uns? Ab wann ist das Raumklima für uns angenehm? Das Raumklima ist für den menschlichen Körper immer dann angenehm, wenn sämtliche Faktoren mit einem Einfluss auf das Wohlbefinden in sich stimmig sind. Ganz besonders wird das Raumklima von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit bestimmt. Doch auch die chemische Zusammensetzung der Luft (Schadstoffe, Gerüche), sowie Luftbewegungen und Beleuchtung haben Einfluss auf das Wohlbefinden. Bei einer Raumtemperatur zwischen 19 und 22°C empfinden die meisten Menschen das Klima als angenehm. Dabei sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 % liegen. Verlässt die relative Feuchte den Normbereich, bemerkt dies ein Mensch nur dann, wenn die Abweichung besonders extrem ist. Doch bereits eine gering erhöhte Luftfeuchtigkeit begünstigt die Kondensation und kann zur Schimmelbildung führen. Eine zu geringe Feuchtigkeit hat ebenfalls negative Auswirkungen. Sie kann zu brennenden Augen, trockener Haut und austrocknenden Schleimhäuten führen. Zudem trocknen Gegenstände aus Holz und Leder schneller aus.

Die Erschaffung eines angenehmen Raumklimas

Ein gesundes Raumklima hat eine Raumtemperatur zwischen 19 und 22°C, sowie eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Ein regelmäßiger Luftaustausch begünstigt das Wohlbefinden. Dauerhaftes Lüften führt übermäßige Feuchtigkeit und Schadstoffe ab und sorgt für eine sauerstoffreiche Frischluftzufuhr.

Was ist Lüftung?

Bei der Lüftung wird verbrauchte, in manchen Fällen sogar schadstoffbelastete Luft, aus dem Innenbereich durch sauerstoffhaltige Frischluft von außen ersetzt. Die Lüftung kann manueller Natur sein (geöffnete Fenster) oder auch automatisch durch eine Lüftungsanlage erfolgen. Der Vorteil der automatischen Lüftung ist die konstante Abführung verbrauchter Raumluft. Ebenfalls wird regelmäßig Frischluft zugeführt. Dadurch wird ein angenehmes Raumklima erschaffen, welches durch die manuelle Fensterlüftung heute kaum noch zu erreichen ist. Manuell müssten die Fenster Tag und Nacht alle 2 Stunden für 10 Minuten geöffnet werden, damit der Luftwechsel ausreichend ist. Im Alltag ist dies ganz einfach nicht möglich.

Warum eine Lüftung?

Durch die mittlerweile immer dichter werdende Bauweise, wird der regelmäßige Luftaustausch zunehmend wichtiger. Moderne Gebäude sind mit einer starken Dämmung, gut isolierten und 3-fach verglasten Fenstern versehen. Ein natürlicher Luftaustausch kann nicht mehr stattfinden. Beim Lüften gibt es drei Grundziele:

- Die Luftqualität verbessern
- Die Luftfeuchtigkeit abführen
- Die Raumtemperatur regulieren

In früherer Zeit erfolgte eine indirekte Lüftung durch zugige Fenster und eine undichte Gebäudehülle. Ergänzend erfolgte eine Fensterlüftung. Dies war ausreichend. Heute ist der Luftwechselbedarf allein durch das Öffnen der Fenster kaum noch zu realisieren. Bei modernen Häusern müsste rund um die Uhr alle 2 Stunden mindestens 10 Minuten lang gelüftet werden. Dadurch geht immens viel Energie verloren. Mit einer automatischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung kann dem entgegen gewirkt werden. Damit findet der Luftaustausch permanent statt. Ein Keramikwärmespeicher erhält die Wärme der verbrauchten Luft, die nach außen abtransportiert wird. Mit der Änderung der Drehrichtung des Ventilators gelangt frische Außenluft in den Zuführschacht und wird mit der gespeicherten Wärme versehen. Auf diese Weise strömt frische, warme Luft in den Raum.

Richtig lüften

Die gängige Meinung ist, dass immer so viel und so lange wie möglich gelüftet werden muss. Darum werden in vielen Haushalten die Fenster dauerhaft gekippt. Eine Kippstellung der Fenster sorgt jedoch nicht für einen effektiven Luftaustausch. Es entweicht lediglich die warme, aufsteigende Luft. In der Fensternähe kühlen die Wände aus und bieten Schimmelpilzen ein ideales Klima. Damit schädigt die Kipplüftung nicht nur den Geldbeutel, sondern fördert die Schimmelpilzgefahr. Richtiges Lüften ist wichtig. Dazu sollten die Fenster jeweils für etwa 10 Minuten ganz geöffnet werden. Dabei muss die Heizung abgeschaltet sein. Dieser Vorgang ist pro Tag mindestens 4-mal erforderlich. Nach dem Kochen, Baden, Duschen oder bei Gästebesuch erhöhen sich Anzahl und Dauer des erforderlichen Lüftens. Stark gedämmte Gebäude haben einen höheren Lüftungsbedarf. Dort wird der natürliche Luftaustausch durch undichte Stellen oder Ritzen nicht mehr ermöglicht. Hier ist eine ausreichende Fensterlüftung nahezu unmöglich. Die Lösung ist eine automatische Lüftungsanlage. Eine dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung gewährleistet einen kontinuierlichen Luftaustausch. Zugleich werden Kosten und Energie gespart. Der im Lüftungssystem befindliche Keramikkern speichert während des Abführens der verbrauchten Raumluft die darin enthaltene Wärme. Nach dem Wechsel der Drehrichtung des Ventilators, der alle 70 Sekunden erfolgt, wird die einströmende Frischluft mit der gespeicherten Wärme versehen. Mit diesem System wird bis zu 91 % der vorhandenen Wärme beibehalten. Zudem sorgt der andauernde Luftwechsel für den Abtransport der in der Luft befindlichen Feuchtigkeit. Dadurch wird der Schimmelbildung vorgebeugt. Ein weiterer Vorteil der Lüftungsanlage ist das Herausfiltern von Pollen aus der zugeführten Luft. Dies ist besonders für Allergiker wichtig.

Zentral oder Dezentral?


Das System entscheidet.
Oft findet sich das Vorurteil dezentrale Lüftungsanlagen seien keine "echten" Lüftungsanlagen. Im Folgenden soll dieses Vorurteil entkräftet werden. Es finden sich zahlreiche Fakten für ein dezentrales Lüftungssystem.

Es besteht grundsätzlich die Wahl zwischen einer zentralen und einer dezentralen Lüftungsanlage. Die dezentralen Anlagen bieten im direkten Vergleich viele positive Merkmale. Sie sind wesentlich günstiger in der Anschaffung. Auch die Wartung und der tägliche Betrieb fallen günstiger aus. Es müssen keine Rohre verlegt werden, der Einbau ist einfach und schnell. Die elektrische Leistungsaufnahme liegt bei nur wenigen Watt. Dies liegt an gut arbeitenden Reversierventilatoren und nicht erforderlichen Heizregistern, die schnell viel Strom verbrauchen können.
Der Keramik-Wärmespeicher ist integriert, wodurch viel Heizenergie eingespart wird. Die abgegeben Luft wird gefiltert und erwärmt. Ein großer Vorteil ist ebenfalls die vielfältige Verwendungsmöglichkeit der Geräte. Sie lassen sich in Bestandsobjekten auch nachrüsten. Dabei entstehen keine langen Umbauzeiten oder Bauarbeiten. Die Werterhaltung der Immobilie ist ein weiterer Vorteil. Eine sachgemäße Belüftung mit einer dezentralen Anlage verhindert die Entstehung von Schimmel.

Fazit:
Die Vorteile der dezentralen Lüftungsanlage gelten für alle Beteiligten. Der Architekt erspart sich eine komplizierte Planung, der Installateur profitiert vom einfachen Einbau, der Eigentümer wertet seine Immobilie auf und der Bewohner erfreut sich an einem gesunden Wohnkomfort.

Wir empfehlen:
Beschreiben Sie Ihre Bausituation. Wir beraten Sie gerne und finden mit Ihnen gemeinsam eine passende Lüftungslösung. Für fast alle Bauvorhaben existieren passende Produktvarianten.

Effizienter Sanieren und Bauen nach der Energieeinsparverordnung 2016
Am 24.07.2007 wurde die Energieeinsparverordnung (kurz EnEV) festgesetzt. Zuletzt geändert wurde sie am 24.10.2015. Das Ziel dieser Verordnung ist die Energieeinsparung in Gebäuden. Damit sollen die energiepolitischen Ziele der Regierung unterstützt werden. Bis zum Jahr 2050 soll es einen klimaneutralen Gebäudebestand geben. In § 6 Abs. 2 EnEV wird der für die Gesundheit erforderliche Mindestluftwechsel für Wohngebäude gesetzlich festgelegt. Für die dezentralen Lüftungsanlagen ist dies in Verbindung mit der Richtlinie DIN 1946-6 von Bedeutung. Die Richtlinie trägt den Namen "Lüftung von Wohnungen – Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung". Darin wird die Einhaltung des erforderlichen Mindestluftwechsels zum Zwecke der Gesundheit und der Beheizung gefordert.

Weiterhin wird in der Richtlinie festgelegt, dass für Neubauten und Sanierungen aller Wohngebäude ein Lüftungskonzept vorliegen muss. Liegt es nicht vor, muss der Planer für später auftretende Schimmel- und Feuchteschäden haften. Ist das Konzept korrekt erstellt und beim Bau, bzw. der Sanierung befolgt worden, entstehen daraus nachhaltige Ergebnisse. Die Bewohner erhalten automatisch und vor allem zuverlässig frische Luft, die Gebäude behalten ihren Wert und eine Schimmelgefahr besteht nicht. Der Planer ist rechtssicher aufgestellt und die Anbieter von Lüftungstechniken dürfen mit einer stabilen Auftragslage rechnen. In diesem Fall ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sehr einfach.

Wir empfehlen:
Das geforderte Lüftungskonzept inklusive einer energetischen Bewertung erstellen wir Ihnen gerne. Sämtliche Daten können für den KfW- und EnEV-Nachweis genutzt werden.

Die neuen Förderstandards der KfW-Förderung seit April 2016
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW) hat ihre Förderstandards am 01.04.2016 den veränderten Energieeinsparmaßstäben angepasst. Diese Änderungen betreffen besonders das Programm 153. Vormals existierten dort drei unterschiedliche Standards für KfW-Effizienzhäuser. Das waren die Effizienzhäuser 40, 55 und 70. Gemessen an einem Referenzhaus (100 %) liegt der primäre Energiebedarf der Effizienzhäuser bei 40, 55 und 70 %. Folglich hat das Effizienzhaus 40 nur 40 % Energiebedarf gegenüber dem Referenzhaus. Mit der Änderung der Standards wurde das Effizienzhaus 40 Plus eingeführt. Dieses benötigt weniger als 40 % Primärenergie im Vergleich zum Referenzhaus. Das Effizienzhaus 70 wurde dafür gestrichen.

Was bedeutet das für den Einbau einer Lüftungsanlage?
Ein Lüftungssystem muss mindestens 80 % der Wärme der abgeführten Luft an die zugeführte Frischluft übertragen. Nur dann sind die Bedingungen der Förderung erfüllt. Zudem müssen alle Vorgaben der Nennlüftung nach DIN 1946-6 eingehalten werden. Dies bedeutet, dass eine Luftzufuhr existiert und sie muss den gesundheitlichen und hygienischen Standards entsprechen. Auch der Bautenschutz muss sichergestellt sein. Ferner ist zu berücksichtigen, dass bei dezentralen Lüftungssystemen alle wichtigen Parameter auf die komplette Nutzungseinheit zu beziehen ist.

Die Effizienzhäuser 40 und 55 unterliegen weiteren Bedingungen. Die energetischen Kennzahlen müssen in einem rechnerischen Nachweis vorgelegt werden. Die vorgeschriebenen Angaben für den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust müssen eingehalten werden. Der rechnerische Beleg kann umgangen werden, wenn dezentrale Lüftungssysteme mit ausgesuchten Heizungsanlagen verbunden werden. Gerne stellen wir ein Lüftungskonzept mit allen energetischen Kenndaten für den KfW-Nachweis bereit.

Wir empfehlen:
Damit Sie beim Antrag der KfW-Förderung alle erforderlichen Daten zur Verfügung haben, erhalten Sie von uns die notwendigen Daten, sowie die energetische Bewertung. So behalten Sie den Überblick beim KfW-Antrag.

Förderprogramm für Lüftungssysteme
Schimmelbildung kann gezielt durch regelmäßige Lüftung oder durch den Einbau einer Lüftungsanlage vorgebeugt werden. Laut § 6 Abs. 2 EnEV (Energieeinsparverordnung) ist ein für die Gesundheit und die Beheizung erforderlicher Mindestluftwechsel gesetzliche Pflicht. Verbunden mit der DIN 1946-6 heißt das, dass ein Lüftungskonzept vorliegen muss. Zum Zweck der Energieeinsparung wurde in der EnEV festgelegt, dass alle Gebäude nach Möglichkeit luftundurchlässig sein sollen. Daraus resultiert ein höherer Lüftungsbedarf. Eine normale Fensterlüftung kann das unmöglich leisten. Durch eine unzulängliche Lüftung steigt die Gefahr der Schimmelbildung immens. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Ist der Sättigungsgrad der Feuchtigkeit in der Luft erreicht, beginnt die Feuchtigkeit an allen kalten Stellen zu kondensieren. Diese feuchten Stellen sind der ideale Nährboden für Schimmel. Ein einmal vorhandener Schimmelpilz lässt sich nur unter großem Aufwand wieder entfernen.
Dieser Grund spricht für den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage. Diese besorgt automatisch den erforderlichen Luftwechsel und führt die Feuchtigkeit ab. Die Räume werden mit Frischluft versorgt. Damit wird eine Schimmelbildung verhindert und der Gebäudewert wird erhalten. Die in der Raumluft enthaltene Wärme wird im integrierten Keramikkern gespeichert. Nachdem der Ventilator den Richtungswechsel eingeleitet hat, wird die frische Außenluft mit der Wärme angeheizt. Dies beugt Schimmel vor, der Gebäudewert wird erhalten und die wertvolle Energie steht zur effizienten Nutzung bereit.

Wir empfehlen:
Um sich als Planer oder Architekt rechtlich abzusichern, lohnt eine korrekte Lüftungsplanung. Für Schimmelbefall und Feuchteschäden, die aufgrund eines nicht vorhandenen Lüftungskonzept auftreten können, können Sie dann nicht verantwortlich gemacht werden.