Lüftungssysteme
Gesundheitliche Risiken durch nicht ausreichendes Lüften treffen oftmals am stärksten Kinder. Lesen Sie im Folgenden über die Vorteile eines Lüftungssytems.
Wenn die Gebäudehülle luftdicht ist Besonders in den letzten Jahren wurden neue Wohngebäude möglichst luftdicht erbaut. Daraus entsteht allerdings ein Problem für Bauherren und Modernisierer. Pro Stunde benötigt eine Person etwa 30 Kubikmeter frische Luft. Erst dann fühlt sich der Mensch rundum wohl. Zudem kann durch die Frischluftzufuhr eine Schimmelbildung vermieden werden. Durchschnittlich gibt jeder Hausbewohner pro Tag zwei bis drei Liter Wasser als Wasserdampf in die Raumluft ab. Dies geschieht durch das ganz normale Atmen, aber auch durch das Kochen und Waschen. Auch Zimmerpflanzen geben Wasser ab.
Wenn nicht ausreichend gelüftet wird, steigt bei einer nahezu luftdichten Gebäudehülle die Luftfeuchtigkeit im Inneren des Hauses immens an. Dann entstehen günstige Voraussetzungen für Schimmelpilze und Milben. Diese schädigen nicht nur die Gebäudesubstanz, sondern sind auch eine der Hauptursachen für allergische Reaktionen. Besonders bei Kindern treten häufig Niesreiz, Augentränen und Atemnot auf. Die Leistungsfähigkeit des Menschen nimmt ab und die Lebensqualität wird eingeschränkt.
Um solche Probleme zu unterbinden, muss alle zwei bis drei Stunden gelüftet werden. Dieser Rhythmus ist im modernen Familien- und Berufsalltag unhaltbar. Zudem sorgt das dauernde Lüften durch gekippte Fenster besonders während der Heizperioden für eine akute Wärmevernichtung. Praktische Erfahrungen belegen, dass viele Hausbesitzer das Lüften aus Angst vor Straßenlärm und Einbrüchen lieber vermeiden.
Lüftungsgeräte - Pro oder Contra
Eine wirksame Methode ist die kontrollierte Wohnungslüftung. Diese besorgt komfortabel und automatisch den bedarfsgerechten Luftaustausch in allen Räumen des Hauses. Damit minimiert sie die gesundheitlichen Gefahren durch Milben und Schimmelpilze und Bauschäden durch Feuchtigkeit werden vermieden. Die Energieeinspareffekte, die durch die Verminderung von Luftwärmeverlusten entstehen, sind nicht zu unterschätzen. Mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung, besonders verbunden mit einer Wärmerückgewinnung, können im Vergleich zur herkömmlichen, regelmäßig ausgeführten Fensterlüftung Heizkostensenkungen von 30 bis 50 Prozent ermöglicht werden.
Bei Personen mit Allergien ist die Zusatzausstattung der Anlage mit einem speziellen Pollenfilter besonders interessant. Der Filter wird in den Außenluftstrom eingesetzt und reduziert das Eindringen von Allergenen in die Räume des Hauses auf ein Mindestmaß.
Nun drängen sich zwei Fragen auf: Wo liegt die Grenze, an der das manuelle Lüften nicht mehr ausreicht oder nicht ausreichend möglich ist? Ab wann ist ein maschinelles Wohnungslüftungssystem zwingend erforderlich?
Diese Fragen können durch ein sogenanntes Lüftungskonzept beantwortet werden. Die Lüftungsnorm DIN 1946-6 sieht dieses bei Neubauplanungen und umfangreichen Sanierungen vor. Der Fachmann erstellt es gerne für Sie.
Wann immer Sie sich für eine Lüftungsanlage interessieren, treffen Sie auf ein breites Angebot. Es existieren preislich gestaffelte Unterschiede und unterschiedliche Bedarfe. Manche Systeme eignen sich besonders zur Nachrüstung in aufwendig sanierten Bestandsgebäuden. Es gibt Anlagen, die nur einzelne oder auch alle Räume mit Frischluft bedienen. Unterschieden werden zentrale und dezentrale Lüftungssysteme.
Automatischer Luftaustausch durch zentrale Lüftungssysteme
Beim Zu- und Abluftsystem ist das Kernelement ein Zentrallüftungsgerät. In dieses sind zwei Ventilatoren verbaut, die in mehreren Stufen und stromsparend arbeiten können. Der Abluftventilator zieht die verbrauchte Luft aus den Fluren, Feucht- und Abstellräumen, während der Zuluftventilator die Wohn- und Schlafräume mit Frischluft versorgt. Dazu verlegt ein Handwerker zwei Leitungssysteme. Diese werden zum Beispiel in den Decken verlegt oder in den Fußboden eingegossen. Um ein solches System in einem bestehenden Gebäude nachzurüsten, bieten manche Hersteller besondere Renovierungssysteme an. Nach der Installation wird vom Fachmann an den Luftauslässen die passende Luftmenge eingestellt. Die Luftauslässe sind sichtbar im Fußboden oder an den Decken der Räume installiert.
In den meisten Häusern dominieren zentrale Lüftungssysteme. Diese gibt es in zwei Varianten: Einmal als Abluftanlage und einmal als Be- und Entlüftungsanlage. Letztere gewöhnlich mit Wärmerückgewinnung.
Entgegen dem Gerät zur Be- und Entlüftung beinhaltet die zentrale Abluftanlage nur einen Ventilator. Dieser zieht die verbrauchte Luft mittels eines Luftverteilsystems aus WCs, Bädern, der Küche, Fluren und Abstellräumen und bläst sie ins Freie. Zentrale Zu- und Abluftgeräte haben den Vorteil, dass sie mit einer besonders effizienten, energiesparenden Wärmerückgewinnung erweitert werden können. Die Wärmerückgewinnung überträgt einen Großteil der Abluftwärme an die zugleich angesaugte Frischluft. Da die Frischluft besonders im Winter sehr kalt sein kann, werden an dieser Stelle Heizkosten gespart.
Dezentrale Lüftungsanlagen mit Außenluftdurchlässen und Ventilatoren sind die einfachsten Ausführungen.
Dezentrale Lüftungssysteme
Auch dezentrale Systemlösungen ermöglichen einen gesunden Luftaustausch. Im Neubaubereich bilden diese Systeme eher die Ausnahme. Bei Gebäude- oder Geschosswohnungsmodernisierungen sind sie jedoch eine höchst willkommene Problemlösung. Als einfachste Ausführung gelten die dezentralen Abluftsysteme. Darunter werden Abluftventilatoren verstanden, die sich in der Außenwand befinden. Diese werden mit Vorliebe in Küchen und Nassräumen verbaut. Sie befördern die verbrauchte Luft aus dem Raum ins Freie. Eine andere Variante sind die sogenannten dezentralen Zu- und Abluftgeräte. Damit werden ausgesuchte oder auch alle Räume mit jeweils einem eigenen Lüftungsgerät ausgestattet. Diese Geräte werden ohne extra Luftkanal direkt in eine Außenwand verbaut. Es gibt sie als Unterputz- und Aufputzausführung.
Ganz gleich welches kontrollierte Lüftungssystem gewählt wird, muss ein Fachmann bei der Inbetriebnahme der Anlage in allen Räumen die optimale Luftwechselrate einstellen. Hausbesitzer sollten unbedingt in die Bedienung und Wartung solcher Geräte eingewiesen werden. Dadurch können später die alltäglichen Einstellungen und anfallenden Pflegearbeiten ohne Probleme selbst durchgeführt werden. In erster Linie gehört zu den Wartungsarbeiten das Auswechseln der Gerätefilter, denn diese sind nach einer Weile verschmutzt. Auch das Geräteinnere und der eventuell vorhandene Wärmeüberträger müssen regelmäßig gesäubert werden. Nach zwei bis fünf Jahren ist ein grundlegender Gesamt-Check der Anlage durch einen Fachmann fällig.
Wenn diese Punkte grundlegend beachtet werden, arbeitet die kontrollierte Wohnungslüftung in einer gleichbleibend energiesparenden, gesunden und hygienischen Betriebsweise.
Welches System passt zu welcher Anwendung
Frische Raumluft- Auf was Sie achten solltenDen vielleicht größten Teil unseres Lebens verbringen wir in geschlossenen Räumen. Umso wichtiger ist eine gesunde und saubere Umgebung. Daher ist die Vermeidung von Schimmel, Chemikalien und Allergenen immens wichtig. Teppiche, schwere Gardinen, unnötige Möbel und Ähnliches sind Staubfänger und zu vermeiden.
Damit Feuchtigkeit und Schimmel der Wohnung fernbleiben, sollte Wäsche nach Möglichkeit draußen getrocknet werden. Dadurch wird eine zu hohe Luftfeuchtigkeit vermieden und Schimmel wird vorgebeugt.
Wie setzt sich eine gesunde Wohnraumluft zusammen? Generell ist die Wohnraumluft als gesund zu bezeichnen, wenn sie frei von Verunreinigungen ist. Verunreinigungen können durch verwendete Bausubstanzen (Lacke, Chemikalien, Feinstaub, usw.) entstehen. Sie können auch durch einen Schimmelbefall auftreten. Selbst Teppiche und Möbel können die Luft belasten. Auch der Mensch selbst verschmutzt die Luft. Er produziert am Tag bis zu 70 Liter Kohlendioxid. Dieses kann zu Ermüdung, Kopfschmerz, Konzentrationsschwierigkeiten oder Allergien führen. Aus diesem Grund ist das tägliche Lüften ein wichtiger Bestandteil der alltäglichen Routine. Es ist zwingend notwendig die verbrauchte Raumluft durch Frischluft zu tauschen.
Wie wird richtig gelüftet?
Das Lüften ist unter anderem von der Art des Raumes abhängig.
Schlafräume
Hier sorgt ein stetig gekipptes Fenster für einen andauernden Luftaustausch. Dieser ist für den erholsamen Schlaf unerlässlich. Im Winter allerdings geht damit ein großer Energieverlust einher. Das kann schnell sehr teuer werden. Daher sollte im Winter vor dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen eine intensive Stoßlüftung erfolgen.
Wohnräume
Auch Wohnräume müssen regelmäßig gelüftet werden, damit die entstehende Luftfeuchtigkeit entweichen kann. Befinden sich Feuchtequellen wie ein Aquarium, trocknende Wäsche oder Pflanzen im Raum, sollte besonders oft durchgelüftet werden. Wenn an den Fenstern Wassertropfen zu sehen sind, ist es höchste Zeit zu lüften.
Küche und Bad
In diesen beiden Räumen entsteht besonders schnell eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Dies ist nur durch einen schnellen und hochkonzentrierten Luftaustausch zu beheben. Existiert kein Fenster im Raum, ist zwingend ein Abluftventilator von Nöten. Damit keine Wärmeenergie verloren geht, kann eine dezentrale Wohnraumlüftung genutzt werden.
Kellerräume
In Kellern sind niedrige Temperaturen die Regel. Wenn im Sommer warme Luft in den Keller gelangt, wird Luftfeuchtigkeit mitgeführt, die sich an den viel kälteren Kellerwänden niederschlägt. Schimmelbildung kann verhindert werden, wenn in der Nacht oder früh morgens die Fenster geöffnet werden. Auch hier ist eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zu empfehlen. Im Sommer fungiert sie als passive Klimaanlage und kühlt die hereinströmende Luft ab, bevor sie in den Raum gelangt.
Gründe für eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Bei der Planung einer Anlage zur dezentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sollten Sie sich an einen Händler wenden, dem Sie vertrauen. Er wird Sie bezüglich der Auswahl der für Sie geeigneten Wohnraumlüftung beraten. Außerdem kann er Ihnen Auskunft über den richtigen Einbauort und den Wärmerückgewinnungsgrad geben und Ihnen die Steuerung einer solchen Anlage erklären.
Trotzdem sollen Sie an dieser Stelle einen Überblick über wichtige Fakten und Angaben zum Thema "Dezentrale Wohnraumlüftung" erhalten.
Warum eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung einbauen?
Saubere, frische Luft ist der Wohlfühlfaktor Nummer eins im Eigenheim. Viele Studien empfehlen jede Stunde einmal eine Stoßlüftung vorzunehmen. Im täglichen Alltag ist das allerdings utopisch. Dennoch wirkt sich eine gute Belüftung positiv auf Ihre Gesundheit aus. Eine dezentrale Wohnraumlüftung entlastet Sie. Die Wärme bleibt im Haus, Sie erhalten immer wieder frische Luft und sparen auch noch Geld dabei. Ein wichtiger Faktor ist die Isolierung des Hauses. Heute werden Häuser immer besser isoliert, damit möglichst wenig Energie entweichen kann. Damit sollen Heizkosten eingespart werden. Oft werden ein Vollwärmeschutz und moderne, dichte Fenster eingebaut. Je mehr Maßnahmen zur Isolierung getroffen werden, desto weniger Luftaustausch findet statt. Dies hat zur Folge, dass sich Feuchtigkeit an den Fenstern und Wänden absetzt. Die entstehende Luftfeuchtigkeit wird nicht nach außen abgeführt. Dadurch kann Schimmel entstehen. Schimmel ist eine Gefährdung für Ihre Gesundheit. Eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung kann Abhilfe schaffen. Die entstandene Luftfeuchtigkeit wird nach außen geleitet. Eine Anlage mit Feuchtigkeitssensor ist empfehlenswert. Besonders zwei Wohnraumlüftungen mit Wärmerückgewinnung und Feuchtigkeitssensor sind ins Auge zu fassen.
Für Räume mit bis zu 25 m² ist die RL 25RAS sehr gut geeignet. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Feuchtigkeitssensor bis zu 25 m².
Für Räume mit bis zu 50 m² ist hingegen die RL 50RAS besonders gut geeignet. Dabei handelt es sich um eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Feuchtigkeitssensor bis zu 50 m².
Beide Anlagen sind schnell und einfach installierbar. Einmal korrekt konfiguriert, regulieren sich sowohl die RL 50RAS als auch die RL 25RAS vollautomatisch. Das hat zur Folge, dass sich die Luftfeuchtigkeit auf ein normales Maß einpendelt. Die Räume werden mit frischer Luft gefüllt.
Abluftsystem
Badezimmer sind von der Sache her feuchte Räumlichkeiten. Beim Duschen, Baden und Waschen entstehen Wasserdämpfe, die sich an den Wänden niederschlagen. An diesen Stellen können sich Stockflecken bilden. Ein saugstarker Badlüfter kann für Abhilfe sorgen. Neben der Feuchtigkeit transportiert er zudem unangenehme Gerüche nach draußen.
Ausgiebige Vollbäder und das tägliche Duschen finden in nahezu allen Badezimmern statt. Das Bad ist der am meisten beanspruchte Raum im Haus. An feuchten Wänden bilden sich leicht Stockflecken und Schimmel. Dagegen kann der Hausbesitzer mit einem ausgeklügelten Ablüfter vorgehen. Dieser führt die feuchte Luft nach außen ab. Die Spiegel im Bad, sowie auch die Wände, bleiben nahezu beschlagfrei. Dabei werden weder die Stromkosten, noch die Heizkosten belastet.
In sanierten Altbauten sind Fenster und Türen perfekt abgedichtet. Aufgrund der effektiven Isolierungen findet kaum noch ein Luftaustausch statt. Die im Bad regelmäßig entstehenden Gerüche und Dämpfe setzen der Raumluft zu. Das Badklima kippt und die Feuchtigkeit schlägt sich nieder, Gerüche setzen sich oft hartnäckig in Zwischenräumen fest. In dieser Umgebung fühlen sich Bakterien und Schimmelpilze pudelwohl. Als Folge daraus entsteht ein muffiger Geruch. Wird ein Badlüfter eingebaut, ist dies als sinnvolle Maßnahme zu betrachten. Mit dem passenden Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick ist das schnell erledigt. Eine Voraussetzung für den Einbau ist die genaue Kenntnis über das Baumaterial der Wände. Lage und Verlauf der Strom- und Wasserleitungen müssen bekannt sein. Diese Bereiche sind bei den Stemmarbeiten auszusparen. Es ist empfehlenswert die Stromversorgung von einem Elektriker vornehmen zu lassen. Dabei wird er auch eine Absicherung mittels eines Feuchtraum-FI-Schalters vornehmen, um spätere Kurzschlüsse zu vermeiden. Bei Neubauten sollte das Badezimmer direkt so geplant werden, dass ein Rohrlüfter den optimalen Luftaustausch besorgt.
Der Ablüfter im Bad ist eine einfache und doch höchst wirksame Möglichkeit gegen Gerüche und Wasserdampf. Der Badventilator saugt die Luft direkt ab und befördert sie über ein Rohrsystem nach außen. Die Rohrlüfter gibt es in drei verschiedenen Bauformen. Der Bausatz mit Einschublüfter stellt die einfachste Lösung dar. Er wird bündig in genormte Rohre verbaut. Sein Luftdurchsatz ist jedoch nur für eine begrenzte Personenanzahl geeignet. Stecksysteme nutzen den gleichen Rohrdurchmesser, bieten aber eine höhere Fördermenge. Diese Art der Badlüfter enthält größere Rotoren und ist leiser und schneller. Diese sogenannten Axiallüfter verfügen über einen Motor, der zentral am Rohr sitzt. Das beeinflusst die Strömung in ungünstiger Weise. Radiallüfter haben ein deutlich größer dimensioniertes Gehäuse und müssen in die Wand eingelassen werden. Dafür allerdings erzielen sie einen vielfach verbesserten Luftdurchsatz und sind dabei sehr leise. Das ist ein großer Komfortvorteil. Damit der Wärmehaushalt ausgeglichen bleibt und die wertvolle Heizenergie nicht verloren geht, bietet sich langfristig ein Wärmetauscher an, der dem Ablüfter vorgeschaltet werden kann.